1036 ließ Bischof Meinwerk (1009-1036) auf dem Busdorf und noch außerhalb der Stadt in der „villa Aspethera“ die Jerusalemkirche errichten. Darüber hinaus gründete Meinwerk das Busdorfstift, ein Kollegiatstift von Weltgeistlichen, das bis zur Säkularisation 1810 bestand, Die Busdorfpfarrei blieb bestehen.
Die den Aposteln Petrus und Andreas geweihte Kirche war die Pfarr- und Stiftskirche. Um 1180 entstand ein romanischer Kreuzgang mit Säulen zum Innenhof („Pürting“). 1289 zerstörte ein Feuer die Kirche, die man im spätgotischen Stil neu errichtete. Im frühen 17. Jh. wurde der Westturm im Barockstil umgebaut, 1667 entstanden Vorhalle und Portal.
1887 legte die Kolpingfamilie Paderborn-Zentral neben der Busdorfkirche den Grundstein für ihr Gesellenhaus. Es wurde 1929 in „Kolpinghaus“ umbenannt. Das Gebäude überstand 1945 die Zerstörung der Innenstadt und wurde für einige Jahre zum zentralen Versammlungsort in Paderborn. 1957 errichtete die Kolpingfamilie ein Jugendwohnheim.
1841 war im Landeshospital in der Kisau die „Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincent von Paul“ gegründet worden. Sie pflegten dort Patienten (bis 2013), leiteten seit 1860 das Waisenhaus an der Kasseler Straße, seit 1899 das Marienstift am Domplatz und seit 1901 das St. Vincenz-Krankenhaus.
Nach zweijährigem Bau wurde 1887 am Busdorf das Mutterhaus eröffnet. Hier hat die Ordensleitung ihren Sitz, werden die Güter verwaltet sowie Schwestern aufgenommen und ausgebildet. 1891/92 wurde das Mutterhaus nach Plänen des Diözesan- und Dombaumeisters Arnold Güldenpfennig erheblich vergrößert, 1896 eine Kirche neben dem Generalmutterhaus geweiht.
1945 wurde die Busdorfkirche beschädigt, aber nicht zerstört. Die äußere und innere Sanierung zog sich bis 1953 hin. Der 1782 abgetragene südliche Rundturm wurde 1964/65 wieder aufgebaut. 1984/85 konnten nach intensiven bau- und kunsthistorischen Untersuchungen die ursprünglichen farbigen Malereien im Langhaus wiederhergestellt werden. Zwischen 1994 und 1999 wurden die Außenmauern (bis auf den neu errichteten, weiterhin steinsichtigen Turm) weiß geputzt.
Nachdem die Busdorfkirche zwischen 1817 und 1863 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Paderborn war, wurde sie Pfarrkirche der Busdorfpfarrei. Diese wurde 1998 mit der Dom-, der Gaukirch- und der Marktkirchpfarrei zur Innenstadtpfarrei St. Liborius zusammengelegt.
Ende der 1990er Jahre begannen die Planungsarbeiten für ein neues Kolpinghaus. 2006 konnte das „Kolping Forum Paderborn“ eingeweiht werden. Es bietet Raum für Ausstellungen und Tagungen. Familienfeiern und Diözesanversammlungen. Dem Forum angeschlossen ist das „Hotel Aspethera“.
Obwohl das St. Vincenz-Krankenhaus als Lazarett diente, wurde es 1945 durch Brandbomben zerstört. 1948 konnte das Haupthaus instandgesetzt werden. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Einrichtung ständig und wurde durch zwei Pflegeschulen und ein Wohnheim ergänzt. Als 2013 das Landeshospital in der Kisau seine Pforten schloss, zog die Neurologische Abteilung in das ab 2010 baulich noch einmal erheblich erweiterte St. Vincenz-Krankenhaus um.