„Aspethera“ hieß ein Dorf nordwestlich der Domburg. Als Paderborn wuchs, wurde die schließlich „Maspern“ genannte Kleinsiedlung zum Ortsteil und zur Bauernschaft mit eigenem Burgericht am Thisaut. Zwischen 1150 und 1180 wurde Paderborn durch eine Ringmauer mit Wachttürmen, vorgelagertem Graben festigt; die Anlage erweiterte man später durch einen äußeren, beidseitig durch Mauern gehaltenen Erdwall. In den umschlossenen Stadtraum führten vier (später fünf) Tore. Die Maspern-Bauernschaft lag nun innerhalb der Mauer.
Ab 1730 wurde der Wall nach und nach in eine Allee und Promenade verwandelt. Zwischen 1849 und 1872 riss man die Stadttore und Teile der Mauer ab. Am Maspernplatz blieben zwei Stadttürme - der Maspernturm (13,6 m hoch) vor der PaderHalle und der Heiersturm (16,6 m) auf dem Ostteil des Maspernplatzes - vollständig erhalten. Im Nordosten war und ist ein weiterer Turm Teil der Heiersburg, die Domherr Anton Lothar von der Lippe im 17. Jh. zum Kaffee- und Weinhaus umbauen ließ.
In der NS-Zeit residierten hier Wehrbezirkskommando und Hitlerjugend. Sowohl Wehrmacht als auch NSDAP nutzten den Maspernplatz in den 1930er und 40er Jahren für Aufmärsche und Großveranstaltungen.
Der Maspernplatz blieb nach 1945 als große Freifläche erhalten. Noch lange mit Gras bestanden, diente sie als Schafweide oder Fußballplatz. Als im Zuge des „Wirtschaftswunders“ der Automobilverkehr stark zunahm, wurde der Maspernplatz zum Großparkplatz. Als solcher wird er bis heute genutzt. Lange Jahre fand hier im Herbst das Herbstlibori-Fest statt. In der Heiersburg ist seit 1949 eine Jugendherberge untergebracht.
Den Maspernturm zieren seit Neonröhren, die Teil der vom Künstler François Morellet 2003 geschaffenen Lichtinstallation „+ oder -“ im Rahmen des Lichtprojekts „7 Türme 7 Lichter“ (2003/04) gehören. Leuchtstäbe markieren die Schießscharten des Heiersturms; sie wurden von Hans Peter Kuhn angebracht.
In der Südwestecke des Platzes entstand zwischen 1978 und 1981 die PaderHalle als Konzert- und Festsaal sowie Veranstaltungsort für Kongresse und Tagungen. Jenseits des Maspernplatzes steht im Norden das 1978 eröffnete Maspernbad, das die Paderborn ihre „Schwimmoper“ nennen. In direkter Nachbarschaft steht das Sportzentrum Maspernplatz mit einer Sporthalle, die 2500 Besucher fasst.