Um 1725 ließ sich der Postmeister Bernhard Konrad Meyer vom Barockbaumeister Franz Christoph Nagel am Kamp den Posthof errichten. Er richtete die Fahrende Post ein, die für den Transport von Personen und Stückgut zuständig war. Am Posthof starteten die Linien der Holländischen Post (über Münster nach Amsterdam), der Kassel-Leipzig-Frankfurter Post, der Hannover-Hamburger-Post und der Hildesheimer Post. Zur Beschleunigung des Postverkehrs gab es links und rechts des Hauptgebäudes zwei Tore.
Als 1764 der Kaufmann Moritz Daltrop die Post übernahm und an den Marienplatz verlegte, wurde der Posthof zum Gasthaus „Preußischer Hof“ (ab 1910 „Kaiserhof“). 1918 Jahre später wurde das Gebäude von der Bonifatius-Druckerei erworben.
Rechts neben dem Posthof stand seit etwa 1700 das Fachwerkhaus des Hofrichters Melchior Michael Wenneker. 1877 kam ein Fachwerkanbau mit markantem Turmerker hinzu. Davor erhob sich seit 1586 der Liborikump, der ursprünglich als Zentralbehälter der Paderborner „Wasserkunst“ diente.
Die Bebauung am Kamp wurde 1945 von Bomben schwer bzw. vollständig zerstört. 1947/48 erbaute man den Posthof neu. Der „Bonifatius-Verein der deutschen Katholiken“ (seit 1968 „Bonifatiuswerk“) zog ein. 1949/50 baute man an der östlichen Grundstücksgrenze einen Gebäudetrakt an. Die neue Freitreppe stammt aus dem Jahre 1986. 2016 erhielt das Dach im Zuge eines Umbaus neue Gauben.
Die Ruinen des Wenneker-Hauses verschwanden; es wurde 1980 durch die neue Bonifatius-Buchhandlung ersetzt. Dabei wurde ein Barockportal aus dem Jahre 1735 eingebaut, das man aus den Ruinen des Gerichtsgefängnisses in der Königsstraße hatte bergen können.
1894 wurde der Liborikump zum Springbrunnen umgestaltet. Der Bildhauer Joseph Paschen schuf eine Liborius-Figur, die in bzw. über dem Kump stand. 1945 wurde das Becken des Kumps weitgehend zerstört, während die Figur kaum Schaden nahm. 1952 konnte die Schale unter Wiederverwendung des (stark beschädigten) historischen Wappensteins erneuert werden; dabei wurde der Brunnen um ca. 2,5 Meter nach Südosten versetzt. Zweimal wurde der Kopf der Pfauenfigur gestohlen, 2013 die rechte Hand der Figur beschädigt und erneuert.