Einst erholten sich die Mönche des Abdinghofklosters auf der (Benediktiner- oder Mönchs-) „Insel“ zwischen Pader und Rothebach, damals noch nördlich außerhalb der Stadtmauer gelegen. Hier entsprangen u. a. die Marien- und die Ottilienquelle, die gesundheitsförderliches Mineralwasser lieferten.
Nach dem Ende des Fürstbistums Paderborn entstand dort die öffentliche Badeanstalt „Inselbad bei Paderborn“ (1842), aus der 1857 die „Curanstalt Inselbad bei Paderborn“ hervorging. 1878 wurden Kur- und öffentlicher Badebetrieb getrennt. Es entstanden ein Kurhaus mit Gesellschaftsräumen, Speisesälen, Lese- und Billardzimmer, ein Hotel, eine Konzerthalle, ein 140 Meter langer, überdachter Wandelgang zu einem 300 Quadratmeter großen Mineral-Freibad und Badehaus sowie ein über drei Hektar großer Park mit Gondelteich.
Das Sanatorium schloss 1912. Als „Franz-Hitze-Haus“ diente das Hauptgebäude 1923-1932 dem Bildungsheim des Volksvereins für das katholische Deutschland als Zentrum sozialer und staatsbürgerlicher Bildungsarbeit. 1932 übernahm der Verein DJK Paderborn das Gelände und baute das DJK-Inselbadstadion, die erste Zuschauer-Sportstätte der Stadt. Als der DJK Paderborn 1935 aufgelöst wurde, nutzten die SA, die Hitlerjugend und der Bund Deutscher Mädel die nun „Wall-Stadion“ genannte Anlage. 1933 pachtete der Paderborner Schwimmverein und eröffnete das öffentliche „Inselbad“.
1929-1931 entstand eine zentrale Kläranlage für 40000 Einwohner (Ausbau 1949). Sie ersetzte die Rieselfelder, die bisher die Abwässer der Stadt Paderborn (und des Schlachthofs am Tegelweg) aufgenommen hatten. Seit 1981 reinigt das Gruppenklärwerk Paderborn-Sande die Abwässer.
Die Sportanlage wurde vom Sportclub Grün-Weiß 1920 Paderborn grundlegend renoviert. Aus Trümmerschutt schüttete man nach 1945 Zuschauerwälle auf. Das neue Stadion fasste ca. 20000 Zuschauer. Ab 1950 nutzte auch der wiedergegründete DJK Paderborn die Anlage. 1967 wurde sie an die Stadt Paderborn verkauft, 2011/12 komplett saniert und durch eine Flutlichtanlage sowie Lärmschutzwände ergänzt.
Das Füllhaus der Ottilienquelle konnte erst 1948 wieder Mineralwasser liefern. Hier füllte man noch bis 1965 Tafelwasser ab. Heute erinnert auf dem Gelände neben dem Westfalen-Kolleg und hinter den Tennisplätzen am Fürstenweg nur noch der Beckenrand des Freibades und die 1986 von Heimatverein und Stadtverwaltung reaktivierte, neu gefasste Ottilienquelle an die Kuranstalt.