Paderborn wurde wie die meisten mittelalterlichen Städte von einer Stadtmauer geschützt. In der ersten Hälfte des 12. Jh. entstand ein Steinring mit Toren, vorgelagertem Graben und Erdwall, der eine Fläche von ca. 62 ha umfasste und bis ins späte 19. Jh. bestand. Jeweils in Sichtweite standen Türme, die durch ihre Höhe den Fernblick nach außen erleichterten. Dem Teilstück Heiersmauer wurde 1518 eine Schanze vorgebaut, um der neuzeitlichen Feuerwaffenkraft Rechnung zu tragen. Ähnliche Befestigungen errichtete man vor den anderen Stadttoren.
Im Rahmen der Stadtentwicklung legte man die Ringmauer im 19. Jh. Stück für Stück nieder. Die Tore und die meisten Türme verschwanden; das Heierstor („Hirtentor“) wurde 1849 abgebrochen. 1692 hatte die Stadt die Heiersburg dem Domherrn Anton Lothar von der Lippe verkauft, der sie zu einem Weinlokal und Kaffeehaus umbaute. 1859 zog das Priesterseminar in die von Konrad Martin (Paderborner Bischof 1856-1875) um- und ausgebaute Anlage ein. Nach dem Bau des Leokonvikts wechselte es 1895 an die Leostraße.
Hinter der niedergelegten Heiersmauer wurden die für Paderborn typischen Fachwerkhäuser für Ackerbauern und kleingewerbliche Handwerker sichtbar. Noch lange wurde die Straße „Hinter der Mauer“ genannt, zwischen Heiersburg und Heiersstraße blieben ein Teilbereich der Mauer und der Stumpf des „Hufeisenturms“ erhalten.
Nach dem Abriss der Mauer erstreckte sich nördlich der Heiersstraße eine unbefestigte Freifläche - der späteren Maspernplatz. Die im Ükernviertel stationierten Husaren und später die Wehrmacht nutzten ihn für (Exerzier-) Übungen. Später hielt die NSDAP hier, wo bis zwischen 1934 und 1950 auch ein Denkmal für das Infanterie-Regiment 158 stand, vor großem Publikum Aufmärsche und Propagandaveranstaltungen ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der Platz erhalten und diente u. a. als Weide, bevor der zunehmende Verkehr eine Nutzung als Großparkplatz vorgab. Als solcher ist der Maspernplatz heute unentbehrlich.
Die Heiersburg mit dem ehemaligen Konvikt ist seit 1949 Jugendherberge, nachdem sie bereits 1929 erstmals als solche genutzt wurde. Die Häuserzeile entlang der Heiersstraße wurde durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen und wies nach 1945 große Lücken und Behelfsbauten auf, die erst nach und nach durch Neubauten wieder geschlossen bzw. ersetzt wurden.