Westlich des Abdinghofes senkt sich das Gelände in einer steilen Stufe hinab zu den Quellen der Damm-, der Börne- und der Warmen Pader. Als sich die Stadt im Mittelalter nach Westen ausdehnte, errichtete man auch hier Wohnhäuser, Werkstätten, Schuppen etc. und trennte Börne- und Warme Pader durch eine künstliche Aufschüttung. Eine dichte Bebauung entstand, obwohl der stets sumpfige Untergrund vor allem im Sommer vielen Krankheitserregern und Ratten eine ideale Brutstätte bot sowie hochwassergefährdet war. Hinzu kamen die Stadtabwässer, die ungeklärt in die Paderarme flossen.
Die Stadt wurde ungeachtet dessen aus den Paderquellen mit Frischwasser versorgt. Durchschnittlich 200 Quellen lassen zwischen 3000 und 9000 Liter Wasser an die Oberfläche sprudeln. Ab 1523 pumpte die „Wasserkunst“ an der Börnepader es über Holzleitungen in die Kümpe der Innenstadt. Erst 1887 ging an gleicher Stelle das erste moderne Wasserwerk ans Netz. Fünf Jahre später wurde an der Dammpader das Kaiser-Karls-Bad errichtet.
Um der Verkeimung Herr zu werden, entstand 1902 neben dem Wasserwerk ein Ozonwerk, das Bakterien im Wasser durch Ozon abtötete. 1922 wurde es durch eine Chlorgasanlage ersetzt. Seit 1929 erhält Paderborn sein Wasser vor allem aus einem Förderwerk am Diebesweg in der Senne.
1938/39 wurde das Wasserwerk abgerissen. An seiner Stelle entstand eine Freilichtbühne. 1945 zerstörten Bomben viele Gebäude des Paderquellviertels. Sie wurden nicht wieder aufgebaut, sondern ab 1947 nach Plänen des Landesrates Reinhold Niemeyer (1885-1959) endgültig und ersatzlos abgerissen.
Das Paderquellgebiet, entstand als „grüne Lunge“ in direkter Innenstadtlage. Die Quellen wurden als prägendes Element betont und das zuvor weitgehend überbaute Becken der Börnepader erheblich vergrößert. Dem westlichen Paderquellgebiet entspricht ein östliches, das sich nördlich des Domes entlang der Rothoborn- und der Dielenpader erstreckt.
Die große, unbebaute Fläche bietet Raum für künstlerische u. a. Veranstaltungen unter freiem Himmel. Vor allem ist das Paderquellgebiet ein beliebter Treffpunkt für Erholung suchende Bürger und spielende Kinder geblieben. Längst wurde es Teil einer naturnahen Parklandschaft, die seit der Landesgartenschau 1994 entlang der Pader durch die Paderwiesen und -auen an der Ottilienquelle - dort stand bis 1912 die „Curanstalt Inselbad“ - vorbei über den Padersee bis zum Zusammenfluss von Pader und Lippe und in den Barockgarten der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz in Schloß Neuhaus führt.
In und an der Warmen Pader, deren Quelle deutlich tiefer liegt als die der anderen Paderarme und deren Wasser deshalb auch im Winter deutlich wärmer ist, wuschen und bleichten die Paderborner Frauen viele Jahrhunderte ihre Wäsche. Daran erinnert das Skulpturen-Gruppe „Paderborner Waschfrauen“, das der Bildhauer Bonifatius Stirnberg schuf.