Schlingbrücke über die Alme (1910)
Haltestelle Alme-Aue mit Gaststätte (1958)

Früher

Vom „Riemeker Feld“ dehnte sich Paderborn nach 1900 nach Westen aus. Hier gab es Raum für größere Betriebe. Zwischen Paderborn und Elsen entstanden sechs Ziegeleien, darunter die Ringofen-Ziegelei Junk. Hinter dem Werksgelände lagen Tonlehmgruben. In den Produktionsgebäuden der Ziegelei Junk waren 1941 polnische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter untergebracht.

Wie alle Paderborner Vororte war auch Elsen mit der Stadt durch eine Straße verbunden. Sie musste nach Verlassen des Dorfes die Alme überqueren. Der Fluss trat bei Hochwasser oft über seine Ufer. Eine moderne, 1891 eingeweihte Steinbogenbrücke stürzte im Februar 1909 ein. Im November 1910 konnte die neue „Schlingbrücke“ freigegeben werden. Trotz steiler Auf- bzw. Abfahrt, die dem Fluss unterhalb der Fahrbahn möglichst viel Raum geben sollte, wurde sie zwischen 1913 und 1958 von der Straßenbahnlinie 6 befahren. Im Juli 1965 abermals durch Hochwasser beschädigt, wurde die Schlingbrücke 1967 durch eine fahrbahnverbreiterte Spannbetonbrücke ersetzt, die bis heute ihre Dienste leistet.

Nachdem bereits in den 1950er Jahren eine vierstreifige Ersatzbundesstraße zwischen Osnabrück und Bielefeld mit Verbindung zur A44 Dortmund-Kassel angedacht war, wurden daraus 1971 die Bundesautobahn A218 und später die A33. Bis 1980 war der Bau bis Schloß Neuhaus gekommen, im folgenden Jahr konnte die Teilstrecke bis Paderborn-Zentrum freigegeben werden, für die man westlich der Alme einen Wall aufschob.

Heute

Auf halber Strecke zwischen Paderborn und Elsen und auf der Grenze zwischen Stadt und Gemeinde lag der Gasthof Alme-Aue. In der Nachbarschaft gründete der Unternehmer Franz Finke 1959 einen Möbel-Einzelhandel. Dieses Haus wurde ab 1969 kontinuierlich erweitert und ausgebaut. Zuletzt umfasste es 42.000 m² und bildete zwischen Paderborn und Elsen ein eigenes Wirtschaftszentrum. Nach Verkauf und Abriss entstand 2019/20 an gleicher Stelle ein neues Möbelhaus vergleichbarer Größe.

Nachdem die Ziegeleien im Riemeker Feld stillgelegt und die Gebäude abgerissen waren, baute man im Bereich Paderborner Straße - Elsener Straße - Heinz-Nixdorf-Ring Wohn- und Bürohäuser sowie einen Autohandel. Bis 1979 war südlich der Elsener Straße eine Mülldeponie in Betrieb. Nach ihrer Aufgabe bzw. Verlegung entstand hier 1983/84 der Ahorn-Sportplatz.

Benteler-Arena


Raumangebot und Verkehrsanbindung waren relevant, als ein neues Stadion für den Fußballverein SC Paderborn 07 geplant wurde, der 1985 durch den Zusammenschluss der Vereine TuS Schloß Neuhaus und 1. FC Paderborn entstanden war.

Spielstätte war bis Ende der Saison 2007/08 das Hermann-Löns-Stadion im Stadtteil Schloß Neuhaus. Als der SCP 2005 erstmals in die 2. Bundesliga aufstieg, wurde dieses Stadion zu klein. Im Sommer 2005 begannen die Arbeiten an einem Neubau im Winkel zwischen A33 und B1 nördlich der Elsener Straße. Die „paragon arena“ wurde mit großzügigem Parkplatzangebot im Juli 2008 fertiggestellt.

Zur Saison 2009/10 wurde das Stadion in „Energieteam Arena“ umbenannt. Seit der Saison 2012/13 trägt das Stadion den Namen „Benteler-Arena“. Zur Saison 2014/15 stieg der SCP erstmals in seiner Vereinsgeschichte in der Saison in die Bundesliga auf - ein Erfolg, der in der Saison 2019/20 wiederholt werden konnte. Am Almepark entstand ein eigenes Trainingszentrum für den SCP.